Seit April 2025 ist die ETA für eine Reise nach England, Schottland, Wales oder Nordirland verpflichtend. Für eine Reise nach Jersey, Guernsey oder die Isle of Man galt bisher eine Ausnahme. Europäer/-innen, die direkt auf diese Inseln reisen, müssen bis Ende 2025 keine ETA beantragen. Ab Anfang 2026 wird sich das wahrscheinlich ändern.
Britische Autonomiegebiete
Neben England, Schottland, Wales und Nordirland gehören auch autonome Gebiete zur britischen Krone. Die sogenannten British Crown Dependencies (Kronbesitzungen). Hierunter fallen die Inseln Guernsey und Jersey (auch Kanalinseln genannt) und die Isle of Man. Diese autonomen Gebiete sind kein Teil des Vereinigten Königreichs und haben ihre eigenen Einreisebestimmungen.
Obwohl die Kanalinseln und die Isle of Man eigenständige Einreisebestimmungen haben, möchten sie ihre Vorgehensweise mit dem Vereinigten Königreich abstimmen. So kann die Sicherheitssituation der Gebiete an die Situation im Vereinigten Königreich angepasst werden. Daher bereiten Jersey, Guernsey und die Isle of Man ihre eigenen ETA-Programme vor.
Magnet für europäische Touristen
Die Kanalinseln und die Isle of Man sind beliebte Reiseziele für europäische Touristen. Vor allem Tagestouristen/Tagestouristinnen aus Frankreich sind eine wichtige Einkommensquelle für den Tourismussektor auf den Kanalinseln. Eine verpflichtende ETA würde eine Behinderung für Tagestouristen/Tagestouristinnen und andere Reisende darstellen, die zu Besuch auf die Inseln kommen möchten. Daher wurde beschlossen, die Einführung der ETA für Guernsey, Jersey und die Isle of Man vorläufig aufzuschieben .
Reisende, die kein Visum für das Vereinigte Königreich benötigen, wie beispielsweise Deutsche, Österreicher/-innen und Schweizer/-innen, dürfen bis Ende 2025 ohne ETA auf die Kanalinseln reisen. Reisende, die über das Vereinigte Königreich nach Guernsey, Jersey und die Isle of Man reisen, müssen jedoch eine ETA beantragen, außer wenn sie auf dem Flughafen Heathrow oder Manchester umsteigen und die Transitzone auf dem Flughafen nicht verlassen. Die Inseln haben angekündigt, dass sie im ersten Quartal 2026 ein eigenes ETA-Programm einrichten werden.
Einführung der ETA für Jersey, Guernsey und die Isle of Man
Wann die ETA für die Kanalinseln und die Isle of Man genau eingeführt werden wird, ist noch nicht bekannt. Der Premierminister von Jersey, Lyndon Farnham, hat im Juli einen Vorschlag zur Einführung der ETA eingereicht, der im September in der States Assembly von Jersey besprochen wird. Die ETA für Jersey wird laut dem Vorschlag genau wie die ETA UK 16 britische Pfund kosten. Mit der ETA kann laut Farnham die Kluft zwischen den Einreisebestimmungen des Vereinigten Königreichs und Jerseys geschlossen werden. Zudem sei Jersey dadurch besser in der Lage, um Personen den Zutritt zu verweigern, die eine Gefahr für die Insel darstellen.
Ausnahme von der Passverpflichtung
Seit Oktober 2021 müssen Reisende einen Reisepass besitzen, um das Vereinigte Königreich zu besuchen. Für einen Aufenthalt auf Guernsey oder Jersey gilt eine spezielle Regelung. Französische Reisende dürfen vorläufig auch mit einem gültigen Personalausweis auf die Kanalinseln reisen. Viele Franzosen/Französinnen sind nicht im Besitz eines Reisepasses und verwenden ihren Personalausweis, um innerhalb Europas zu reisen. Diese Ausnahmeregelung gilt noch bis September 2025, aber die Kanalinseln würden diese Regelung gerne im Jahr 2026 fortsetzen.
Laut Marc Leadbeater, Vorsitzender der Kommission für innere Angelegenheiten in Guernsey, wird diese Ausnahmeregelung für französische Reisende in jedem Fall bis Ende 2025 verlängert werden. Im Juni wurde in der States Assembly von Jersey bereits für eine Verlängerung der Regelung bezüglich der französischen Personalausweise gestimmt. Die Einführung der ETA für die Kanalinseln könnte mit den Plänen der Verlängerung der Ausnahmeregelung kollidieren. Zur Beantragung der ETA ist nämlich ein Reisepass verpflichtend. Ob diese Sonderregelung für französische Reisende auch nach der Einführung der ETA noch bestehen bleibt, ist noch unklar.