Artikel aus der Rubrik „Aktuell“ | | 20.06.2023 | ±5 Minuten Lesezeit

Am Sonntag, dem 11. Juni 2023 sind Kenia und Dschibuti sich einig geworden, alle Visumbestimmungen zwischen den Ländern aufzuheben. Das bedeutet, dass Staatsangehörige beider Länder visumfrei in das jeweils andere Land reisen können. Das gilt also nicht für Reisende aus anderen Ländern. Deutsche, österreichische oder Schweizer Reisende müssen für die Einreise in eines der Länder weiterhin ein Visum beantragen.

Ohne Visum zwischen Kenia und Dschibuti reisen

Während eines Treffens der Intergovernmental Authority on Development (IGAD) am Sonntag, dem 11. Juni 2023, sind sich der kenianische Präsident William Ruto und der Präsident von Dschibuti, Ismail Guelleh, einig geworden, die gegenseitigen Visumanforderungen für Bürger/-innen des jeweils anderen Landes abzuschaffen. Das heißt, dass Reisende mit der Staatsangehörigkeit Kenias oder Dschibutis kein Visum mehr benötigen, wenn sie zwischen den Ländern reisen möchten. Die Entscheidung wurde gefällt, um freieren Personenverkehr zwischen den Ländern in der ostafrikanischen Region zu ermöglichen. Außerdem soll das visumfreie Reisen den Handel und damit die wirtschaftlichen Beziehungen verstärken und für mehr Luftverkehr zwischen den Ländern sorgen.

Kenia möchte Handelsbeziehungen verstärken

Um die wirtschaftliche Lage Kenias und Dschibutis zu verbessern, haben die Staatsoberhäupter beider Länder zugesagt, die nötigen Maßnahmen zu fällen, wodurch beide Länder von der gemeinsamen Visumregelung profitieren können. Der kenianische Präsident hat u. a. mitgeteilt, Beschäftigungsverträge mit Dschibuti zu schließen, um die Migration von Arbeitskräften zwischen den Ländern zu vereinfachen. Zudem hat Kenia zugesagt, Dschibuti bei der Verbesserung der Englischkenntnisse der Bevölkerung zu unterstützen, etwa durch das Anbieten von Kursen und das Bereitstellen von qualifizierten Lehrkräften. Dschibuti hat ähnliche Zusagen auf dem Gebiet der französischen Sprachschulung gemacht.

Ausbreitung der regionalen Wirtschaftsbeziehungen

Kenia setzt sich bereits seit geraumer Zeit ein, die wirtschaftlichen Beziehungen mit seinen Nachbarländern zu verbessern. Erleichterungen der Visumbestimmungen sollen einen Teil dazu beitragen. Wenn es einfacher wird, ein Land zu besuchen, etwa durch die Abschaffung der Visumpflicht, erhöht sich die Anzahl Reisender. Eine logische Folge hiervon sind höhere Ausgaben, die in der Region getätigt werden, was positive Auswirkungen auf die Wirtschaft mehrerer ostafrikanischer Länder hat.

Inklusive der kürzlichen Übereinkunft mit Dschibuti können kenianische Reisende jetzt in insgesamt 45 afrikanischen Ländern einreisen, ohne zuvor ein Visum beantragen zu müssen. Hierzu zählen auch Länder, in denen Kenianer/-innen ein Visa on Arrival erhalten können. Kenia selbst hat im Januar die Visumpflicht für Reisende aus Südafrika abgeschafft und im Februar für Reisende aus Eritrea.

EA-Touristenvisum erhöht die Stabilität in Ostafrika

Im Jahr 2014 wurde das East Africa Tourist Visa eingeführt, ein regionales Visum, womit Reisende mehrere ostafrikanische Länder besuchen können. Zu den teilnehmenden Ländern gehören derzeit Kenia, Uganda und Ruanda. Zurzeit laufen Gespräche, um auch Tansania an das East Africa Tourist Visa anzuschließen. Ob auch Dschibuti sich zukünftig an das Programm anschließen wird, ist noch nicht bekannt. Das gemeinsame Visum hat das Ziel, den Tourismus und die wirtschaftliche Integration in der Region zu fördern, indem die Einreise vereinfacht wird. Das Touristenvisum für Ostafrika kann also auf unterschiedliche Weisen an der Stabilität der Region beitragen, auch wenn der direkte Effekt schwer einzuschätzen ist.

Tourismus ist ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft

Als Erstes stimuliert das Visum den Tourismus und die Reisebranche macht einen wichtigen Bestandteil der Wirtschaft verschiedener ostafrikanischer Länder aus. Da das East Africa Tourist Visa den Tourismus fördert, werden Einkünfte generiert, Arbeitsplätze kreiert und das allgemeine Wirtschaftswachstum erhöht. Wirtschaftliche Stabilität ist eng mit der regionalen Entwicklung verbunden, denn es verringert Armut und verstärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Außerdem fördert das Touristenvisum die Zusammenarbeit zwischen den teilnehmenden Ländern. Das Zusammenführen der Einreisebestimmungen und die Lockerung des Personenverkehrs zwischen den Ländern tragen an einem zunehmenden Dialog und einer regionalen Integration bei.

Das Visum stimuliert Interaktion

Das Visum stimuliert auch die Interaktion zwischen ostafrikanischen Bürger/-innen und internationalen Reisenden. Solche Interaktionen können zu kulturellem Austausch und zunehmender Toleranz führen, was soziale Spannungen reduziert und friedliche Co-Existenz in der Region fördert. Das EA-Touristenvisum eröffnet zudem Möglichkeiten, gemeinsame Projekte und Initiativen zwischen den teilnehmenden Ländern zu starten.

Zusammenarbeit in den Bereichen des Naturschutzes und der Infrastruktur können zu vielen gegenseitigen Vorteilen führen und das Gefühl eines gemeinsamen Ziels schaffen, was die Stabilität und Zusammenarbeit weiter verstärkt. Schließlich kann ein erfolgreiches und gut ausgeführtes Visumprogramm das Ansehen der ostafrikanischen Region als sicheres, zugängliches und attraktives Ziel für internationale Touristen verbessern. Ein positives Image kann Investitionen anlocken, was die regionale Stabilität erhöht und internationale Zusammenarbeit in verschiedenen Sektoren unterstützt.

Visum Kenia für europäische Reisende weiterhin Pflicht

Die Regelung zum visumfreien Reisen zwischen Kenia und Dschibuti gilt nur für Reisende mit der Staatsangehörigkeit eines der zwei Länder. Das heißt, dass alle anderen internationalen Reisenden, die in eines dieser Länder reisen möchten, vor der Abreise ein Visum beantragen müssen. Für die Einreise nach Kenia kann hierfür ein Online-Antragsformular verwendet werden.

Reisende aus fast allen europäischen Ländern, unter anderem Deutschland, Österreich und der Schweiz, aber auch aus dem Vereinigten Königreich brauchen ein Visum Kenia. Die einzige Ausnahme gilt für Reisende aus Zypern. Reisende mit der zyprischen Staatsangehörigkeit dürfen bis zu 90 Tage ohne Visum in Kenia bleiben. Auch Reisende, die ein gültiges Visum Kenia haben, dürfen sich mit diesem Visum höchstens 90 Tage im Land aufhalten.

Bitte beachten Sie: Dieser Artikel aus unserer Rubrik „Aktuelles“ über das Visum für Kenia ist bereits älter als ein Jahr. Möglicherweise enthält er veraltete Informationen und Ratschläge, daher können wir für den Inhalt dieses Artikels keine Gewährleistung mehr bieten. Verreisen Sie demnächst und möchten Sie wissen, welche Regeln derzeit gelten? Lesen Sie dann alle aktuellen Informationen über das Visum für Kenia.

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