Bei einem tödlichen Messerangriff in einem Einkaufszentrum in Sydney spielte der Franzose Damien Guerot eine Heldenrolle, indem er den Täter auf einer Rolltreppe aufhielt. Der australische Premierminister Albanese versprach daraufhin, das Arbeitsvisum von Guerot zu verlängern. Sein Visum wäre sonst in einem Monat abgelaufen.
Tödlicher Messerangriff in Sydney
Am 13. April 2024 sind im Einkaufszentrum Bondi Junction, in der australischen Stadt Sydney, sechs Menschen ums Leben gekommen und mindestens sieben weitere Menschen verwundet. Der Täter, Joel Cauchi, griff verschiedene Besucher/-innen des Einkaufszentrums mit einem Messer an, bis er von einer Polizeiagentin erschossen wurde, die sich zum Zeitpunkt des Angriffs in der Nähe des Einkaufszentrums befand. Die Polizeiagentin erhielt Hilfe von einem französischen Passanten, der den Täter konfrontierte. Dieser Franzose wurde daraufhin mit einem unbefristeten Visum Australien belohnt.
Der Täter, ein 40-jähriger Australier namens Joel Cauchi, handelte allein und war der Polizei bereits bekannt. Obwohl das Motiv des Täters noch unklar ist, habe die Tat dem Polizeipräsidium von New South Wales zufolge keinen terroristischen Hintergrund, sondern handele es sich um eine individuelle Tat eines Mannes mit mentalen Problemen. Der Mann scheint es insbesondere auf Frauen abgesehen zu haben, da fünf der sechs Opfer Frauen waren. Es wird noch untersucht, ob er die Opfer persönlich kannte oder sie zufällig auswählte.
Heldenrolle für den Franzosen Damien Guerot
Der Angreifer wurde auf einer Rolltreppe im Einkaufszentrum von einem französischen Passanten am Ausführen seiner Tat gehindert. Auf Videobildern ist zu sehen, dass Guerot, mit einer Stange bewaffnet, die Rolltreppe blockiert, wodurch der Täter gezwungen wird, umzukehren. Damit hat er kostbare Zeit gewonnen, bis die Polizei eintraf. Guerot verfolgte den Angreifer daraufhin mit einem Freund, bis der Täter von der australischen Polizeiagentin erschossen wurde. Durch ihr Eingreifen haben Guerot und sein Freund wahrscheinlich mehrere Leben gerettet.
Beifall von der Bevölkerung und dem Premierminister
Der Franzose erhielt viel Beifall für sein mutiges Eingreifen und wurde vom australischen Premierminister persönlich für seinen außergewöhnlichen Mut bedankt. Die Videobilder wurden massenweise im Internet geteilt und es wurde sogar eine Online-Petition gestartet, um ihm die australische Staatsangehörigkeit zu verleihen. Premierminister Albanese teilte kurz darauf mit, das Visum des Franzosen verlängern zu lassen. In einer Pressekonferenz sagte Albanese, dass Guerot so lange in Australien bleiben darf, wie er möchte.
Visum Australien verlängert
Guerot hält sich derzeit mit einem befristeten Arbeitsvisum in Australien auf. Dieses Visum wäre ursprünglich einen Monat nach dem tödlichen Ereignis im Einkaufszentrum abgelaufen, woraufhin er das Land hätte verlassen müssen. Der australische Premierminister bot dem Franzosen aufgrund seiner heldenhaften Tat jedoch an, solange in Australien zu bleiben, wie er möchte. Guerots Anwalt zufolge habe sein Mandant eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis angeboten bekommen, die es ihm erlaube, für unbegrenzte Zeit in Australien zu wohnen und zu arbeiten.
Es ist sehr außergewöhnlich, dass der Franzose ein unbefristetes Visum für Australien erhalten hat. Zumeist kann ein unbefristetes Arbeitsvisum für Australien nur mithilfe eines Sponsors erlangt werden und müssen Kandidaten von einem australischen Arbeitgeber oder einer australischen Regierungsbehörde nominiert werden. Die Kosten für ein unbefristetes Arbeitsvisum können sich auf einige tausend AUD belaufen und die Bearbeitung des Antrags kann ein ganzes Jahr in Anspruch nehmen.
Mit einem eVisitor Visum in Australien arbeiten
Deutsche, österreichische und Schweizer Staatsangehörige, die in Australien arbeiten möchten, benötigen nicht immer ein Arbeitsvisum. Sie können oft auch ein eVisitor Visum verwenden. Das ist ein elektronisches Visum für touristische und geschäftliche Reisen. Das eVisitor Visum ist für einen zeitlich befristeten Aufenthalt von höchstens 3 aufeinanderfolgenden Monaten in Australien geeignet. Mit diesem Visum darf man an geschäftlichen Meetings, Konferenzen und Messen teilnehmen, sowie mit Geschäftspartnern in Australien verhandeln. Mit dem Visum darf man jedoch kein Arbeitsverhältnis mit einem australischen Arbeitgeber eingehen. Außerdem darf man keine Produkte oder Dienstleistungen an australische Verbraucher verkaufen. Für diese Tätigkeiten muss ein spezielles Arbeitsvisum beantragt werden.