Der amerikanische Präsident Donald Trump und Gianni Infantino, der Vorsitzende des Weltfußballverbands FIFA, haben kürzlich den sogenannten FIFA PASS vorgestellt. Damit erhalten Fans Vorrang auf den Wartelisten für das verpflichtende Gespräch bei der amerikanischen Botschaft. Möglicherweise können sie dadurch schneller ein Visum erhalten.
FIFA-Weltmeisterschaft in Mexiko, Kanada und den USA
Am 11. Juni 2026 beginnt die Fußballweltmeisterschaft in Nordamerika. Dieses Mega-Event findet in drei verschiedenen Ländern statt: Kanada, Mexiko und den USA. Laut der FIFA werden in den drei Ländern bis zu 6,5 Millionen Besucher erwartet. Für die Gastländer ist dies sowohl eine große Chance als auch eine enorme logistische Herausforderung, da eine große Anzahl von Menschen in einer relativ kurzen Zeit ins Land einreisen möchten.
Wofür steht der FIFA PASS?
Der FIFA PASS steht für Priority Appointment Scheduling System auf Englisch. Eine große Anzahl von Fans kommt aus Ländern, die ein Touristenvisum benötigen, um in die Vereinigten Staaten einreisen zu können. Das ist das sogenannte B1/B2-Visum. Während des Antragsprozesses wird immer ein persönliches Gespräch bei der amerikanischen Botschaft durchgeführt. Im Moment gibt es jedoch große Rückstände bei der Bearbeitung und sehr lange Wartezeiten für die verpflichtenden Gespräche in zahlreichen Ländern. Das betrifft vor allem die Region Zentral- und Südamerika, Asien und Afrika. Antragsteller/-innen müssen teilweise monatelang auf ein Gespräch für ein Touristenvisum warten. Dies könnte Probleme verursachen bei den Vorbereitungen für die Fußball-WM 2026, wenn Fans ihr Visum nicht rechtzeitig erhalten können. Laut den amerikanischen Behörden können die Wartezeiten auf ungefähr 60 Tage begrenzt werden.
Was ändert sich im Prozess?
Im Allgemeinen wird sich nichts am Antragsprozess ändern. Reisende müssen dieselben Formulare ausfüllen und es werden dieselben Sicherheitsüberprüfungen ausgeführt. Marco Rubio, der US-amerikanische Außenminister, stellte vor kurzem klar, dass der FIFA PASS kein Visum sei und auch keine Garantie für die Einreise in die Vereinigten Staaten darstelle.
Wie wurde dies bei früheren Weltmeisterschaften geregelt?
Bei der Fußballweltmeisterschaft in Russland im Jahr 2017 und in Katar im Jahr 2022 wussten Fußballfans bereits beim Ticketkauf, dass Sie ins Land einreisen konnten. Bei jedem Ticketkauf wurde nämlich gleichzeitig eine Fan-ID generiert, die als Visum verwendet werden konnte. Die Regeln waren also deutlich lockerer und Fans riskierten nicht, ein Spiel zu verpassen, weil sie Ihr Visum nicht rechtzeitig erhalten konnten. Viele Fans wohnen nicht in der Nähe einer amerikanischen Botschaft und das obligatorische Gespräch verursacht in vielen Fällen hohe zusätzliche Kosten und nimmt viel Zeit in Anspruch. Dieses Mal wird eine Teilnahme am Sportevent für Fans also schwieriger als bei bisherigen Weltmeisterschaften. Das könnte negative Folgen für die Fußballweltmeisterschaft 2026 in Nordamerika haben.
ESTA: Deutlich einfacherer Antragsprozess
Aktuell gibt es 42 Länder, die Teil des ESTA-Programms sind. Reisende mit einem Reisepass aus einem der Länder brauchen kein Visum zu beantragen, wenn Sie die ESTA-Voraussetzungen erfüllen. Der ESTA-Antragsprozess ist deutlich einfacher und verläuft vollständig online. Es ist kein Besuch bei der Botschaft nötig. Nach dem Ausfüllen des Antragsformulars müssen Reisende noch ein Passbild und ein Foto oder Scan Ihres Reisepasses einreichen. Danach wird das ESTA meistens innerhalb von 3 Tagen erteilt. Reisende können das ESTA für einen Urlaub, eine Geschäftsreise oder die Fußball-WM 2026 verwenden. Eine ESTA ist bis zu 2 Jahre gültig und kann für mehrere Reisen in die Vereinigten Staaten verwendet werden. Jeder Aufenthalt darf maximal 90 Tage dauern. Auf dieser Webseite können Sie ein Antragsformular auf Deutsch verwenden und hier erfahren Sie mehr über die Gültigkeit und die Voraussetzungen.