Artikel aus der Rubrik „Aktuell“ | | 11.01.2023 | ±4 Minuten Lesezeit

Am Dienstag, dem 3. Januar 2023, hat die Biden-Regierung mitgeteilt, dass die Antragskosten verschiedener Einwanderungsvisa erhöht werden sollen. Es wurde keine Preiserhöhungen anderer Arten von Visa angekündigt, der Preis für den Antrag eines ESTA bleibt also unverändert.

Grund für die Preiserhöhung

Der Hauptgrund für die Erhöhung der Antragskosten ist, dass die Bearbeitungskosten seitens der U.S. Citizenship and Immigration Services (USCIS) in den vergangenen Jahren in die Höhe geschossen sind. Dieser Anstieg ist auf eine höhere Nachfrage nach Visa und einem Personalmangel zurückzuführen, wodurch die Bearbeitungszeiten länger geworden sind. Diese Ursachen, sowie Haushaltskürzungen, haben dazu geführt, dass die USCIS mit gleichbleibenden Ausgaben keine zufriedenstellende Qualität an Diensten bieten kann, ohne dass das schwerwiegende Folgen auf die Arbeitsbereiche, etwa die Erteilung von Visa, haben würde. Das Ziel der Preiserhöhungen ist unter anderem die Finanzierung der Verarbeitung der hohen Anzahl Asylanträge an der US-mexikanischen Grenzen. Ein weiteres Ziel ist die Instandhaltung der Arbeitsbereiche der USCIS.

Einführung der Preiserhöhungen

Die Preiserhöhung ist erst kürzlich angekündigt worden und ist noch nicht in Kraft getreten. Die USCIS muss nämlich einen spezifischen Prozess, basierend auf dem Administrative Procedures Act durchlaufen, bevor wichtige Änderungen durchgeführt werden dürfen. Der Vorschlag muss zunächst veröffentlicht werden, was am 4. Januar 2023 geschah. Daraufhin folgt ein Zeitraum von 60 Tagen, in denen die Bevölkerung Einwände aufbringen darf. Schließlich darf die USCIS beschließen, wie sie mit den Kommentaren umgehen. Innerhalb von 30 Tagen nach dem Ablauf der Beurteilungsphase muss der definitive Entscheid veröffentlicht werden und treten die darin enthaltenen Regeln in Kraft. Der heutige Vorschlag bezieht sich auf eine deutliche Preiserhöhung für den Antrag verschiedener Arbeitsvisa.

Neue Maßnahmen

Im vorläufigen Vorschlag werden die folgenden Änderungen präsentiert:

  • Die Aufnahme der Kosten für das Abnehmen von biometrischen Daten in den Gesamtkosten. Dadurch fällt die abgesonderte Berechnung dieser Kosten weg.
  • Für jede Kategorie von nicht-Einwanderungsvisa, auf das das Formular (Petition for Nonimmigrant Workers) sich bezieht, werden spezifische Antragskosten festgelegt.
  • Die Bearbeitungszeit von Visumanträgen wird von 15 Kalendertagen auf 15 Werktage angepasst.
  • Für die Bearbeitung von bestimmten Anträgen, die online eingereicht werden, werden niedrigere Kosten berechnet.

In diesem vorläufigen Änderungsvorschlag wird keine Möglichkeit erwähnt, von der Zahlung der Visumkosten freigestellt zu werden. Mit den Einkünften aus diesen Änderungen, erwartet die USCIS mehr Personal anstellen zu können, um Visumanträge zu bearbeiten, technische Neuerungen durchzuführen und letztlich einen besseren Service für Antragssteller/-innen bieten zu können.

Inhaltliche Änderungen

Wenn die vorgeschlagenen Änderungen durchgeführt werden, werden die Kosten einiger Einwanderungsvisa deutlich höher sein als zuvor. So sollen etwa die Antragskosten des H-1B Visums für hochqualifizierte Arbeitskräfte mit 70 % auf gut 780 USD steigen. Zudem müssen Antragssteller/-innen fortan höhere Prä-Registrierungskosten aufbringen. Sie werden von 10 USD auf 215 USD erhöht. Wer befristete Arbeitnehmer/-innen sponsern möchte, kann nach der Einführung mit einer Kostensteigerung von über 1000 USD pro Arbeitnehmer/-in rechnen.

Außerdem wird im vorläufigen Änderungsvorschlag auch eine Erhöhung der Antragskosten einer Green Card in Aussicht gestellt. Dabei geht es um eine Kostensteigerung, die US-amerikanische Bürger oder Personen mit einer unbefristeten Aufenthaltsgenehmigung aufbringen müssen, wenn sie für ein Familienmitglied sponsern möchten, der/die unbefristet in den USA leben möchte. In diesem Fall muss mit einer Preiserhöhung von 33 % ausgegangen werden, was auf einen Totalpreis von 710 USD hinausläuft. US-Bürger oder Personen mit einer unbefristeten Aufenthaltsgenehmigung, die sich mit ihrem/-r Verlobten in den USA niederlassen möchten, müssen mit 720 USD künftig rund 35 % mehr zahlen. Die Kosten, die Einwanderer, die sich bereits in den USA aufhalten, für den Antrag einer Green Card zahlen müssen, werden mit 35 % auf 1540 USD erhöht. Die Kosten für die Beantragung der US-amerikanischen Staatsangehörigkeit werden mit 19 %, bzw. 120 USD erhöht. Asylanträge für die USA bleiben kostenfrei.

Keine Preiserhöhung für ESTA-Anträge

Vorläufig werden die Kosten für nicht-Einwanderungsvisa, wie dem ESTA, nicht erhöht. Reisende aus Ländern, die an das US-amerikanische Visa Waiver Program angeschlossen sind, brauchen sich also nicht um steigende Kosten bei der Beantragung einer Einreisegenehmigung für die USA zu sorgen. Das ESTA ist einfach online zu beantragen. Bei einem Antrag über VisumAntrag.de betragen die Kosten des ESTA 49,95 €. Dieser Betrag setzt sich aus 21 USD an Konsulargebühren und den Servicekosten zusammen, die bei den heutigen Wechselkursen 30,76 € betragen. Nach der Erteilung ist das ESTA zwei Jahre gültig.

Bitte beachten Sie: Dieser Artikel aus unserer Rubrik „Aktuelles“ über das ESTA für die USA ist bereits älter als ein Jahr. Möglicherweise enthält er veraltete Informationen und Ratschläge, daher können wir für den Inhalt dieses Artikels keine Gewährleistung mehr bieten. Verreisen Sie demnächst und möchten Sie wissen, welche Regeln derzeit gelten? Lesen Sie dann alle aktuellen Informationen über das ESTA für die USA.

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