Artikel aus der Rubrik „Aktuell“ | | 12.09.2023 | ±3 Minuten Lesezeit

In seiner Autobiografie enthüllte Prinz Harry, dass er Drogen genommen hat, was ein Grund dafür sein könnte, dass sein US-Visum widerrufen wird. Um herauszufinden, ob Harry diese Informationen weitergegeben hat, zog eine konservative Denkfabrik vor Gericht. Am 15. Juni 2023 wurde bekannt gegeben, dass die Visa-Akte von Prinz Harry nicht veröffentlicht und sein Visum nicht aufgehoben werden wird.

Gültigkeit des Visums durch falsche Angaben gefährdet

Im Jahr 2020 zog Prinz Harry mit seiner Familie in die USA. Da er keinen US-Pass besitzt, muss er ein Visum haben, um in den USA leben zu dürfen. Die US-amerikanischen Einreisebestimmungen sind streng und das Antragsverfahren besteht aus mehreren Schritten, die sehr zeitaufwändig sein können. Das liegt daran, dass viele Angaben gemacht werden müssen, die sorgfältig auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Sollte sich nach der Erteilung eines Visums herausstellen, dass falsche Angaben gemacht wurden, kann dies schwerwiegende Folgen für die Gültigkeit des Visums haben. Gleiches gilt für die Situation von Prinz Harry.

Visum für die USA durch Enthüllungen gefährdet

In seiner Anfang 2023 erschienenen Autobiografie „Reserve” gibt Prinz Harry viele Informationen über sein Privatleben preis, darunter auch seinen Drogenkonsum. Diese Enthüllungen hätten ernsthafte Auswirkungen auf die Gültigkeit seines Visums haben können. Drogenkonsum könnte nämlich ein Grund für die Nichterteilung eines Visums sein. Wenn der/die betreffende Antragstellende während des Antragsverfahrens darüber gelogen hat, könnte die Gültigkeit des erteilten Visums daher aufgehoben werden. Die Frage war also, ob Prinz Harry seinen Drogenkonsum während des Antragsverfahrens für sein Visum angegeben hat.

Einsicht in Visa-Akten nicht immer möglich

Es ging also um die Frage, ob Prinz Harry während des Antragsverfahrens gelogen hat. Wenn ja, könnte dies ein Anlass dafür sein, sein Visum aufzuheben. Die Heritage Foundation, eine konservative Denkfabrik, möchte daher seine Visa-Akte einsehen, um herauszufinden, ob Harry diese Angaben bei der Beantragung des Visums gemacht hat. Nach Ansicht der Denkfabrik ist es von großem öffentlichen Interesse zu erfahren, ob Harry während des Antragsverfahrens eine Sonderbehandlung erhielt und ob er ehrlich war.

Visa-Akten sind allerdings privat und können nicht von jedermann eingesehen werden. Die Heritage Foundation hat mehrere Anträge im Rahmen des Freedom of Information Act gestellt, die jedoch alle abgelehnt wurden. Daraufhin zog die Denkfabrik vor Gericht. Am 15. Juni 2023 entschied der Richter jedoch, dass die Einwanderungsakte von Prinz Harry vertraulich bleibt und somit nicht veröffentlicht wird. Das Department of Homeland Security gibt an, dass es nicht von ausreichendem öffentlichen Interesse ist, die Akte eines einzelnen Visuminhabers offenzulegen, auch nicht bei einer bekannten Person wie Harry. Die Gültigkeit von Harrys Visum ist also vorerst nicht gefährdet.

Visa für die USA sind schwer zu bekommen

Es gibt Dutzende verschiedener Visa für die USA, die jeweils für einen anderen Reisezweck geeignet sind. Die Antragsverfahren für die Erteilung eines physischen Visums sind jedoch streng und die Wartezeiten lang. Der Grund dafür ist, dass eine Vielzahl von Informationen und Dokumenten vorgelegt werden muss. Darüber hinaus ist für die Beantragung eines physischen Visums für die USA häufig ein Gespräch bei einer Botschaft oder einem Konsulat erforderlich. Ein/-e Konsularbeamter/-in prüft dann, ob die Akte vollständig ist und ob der/die Antragstellende alle Einreisebestimmungen erfüllt. Während dieses Verfahrens wird der/die Antragstellende auch nach einem aktuellen oder früheren Drogenkonsum befragt. Auf der Grundlage der vorgelegten Informationen und der Beweggründe des/der Antragstellenden wird eine Reisegenehmigung für die USA erteilt oder nicht.

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