Artikel aus der Rubrik „Aktuell“ | | 03.03.2022 | ±3 Minuten Lesezeit

Die amerikanische Bundesregierung hat bekannt gegeben, dass das Land das Limit für H-1B-Visumsanträge für 2022 erreicht hat. Das Verfahren zur Beantragung von Visa für das Jahr 2023 wird in Kürze beginnen.

Was ist das H-1B Visum?

Die USA haben hunderte verschiedene Sorten Visa. Jedes Visum ist für ein spezifisches Reiseziel kreiert, weshalb Reisende in die USA zunächst herausfinden müssen, welches Visum zu ihrer Situation passt. Die Ausübung von Aktivitäten in Amerika, die nicht durch das Visum abgedeckt sind, kann zur Ausweisung und möglicherweise sogar zum Ausschluss von künftigen Visumanträgen führen.

Das H-1B Visum ist ein Arbeitsvisum für Fachkräfte, die bei einem US-Unternehmen angestellt werden wollen. Das ist das beliebteste Arbeitsvisum unter ausländischen Professionals. Mit diesem Visum können amerikanische Unternehmen ausländische Arbeitskräfte anwerben, was in einigen Sektoren aufgrund des Fachkräftemangels in Amerika äußerst wichtig ist. Das H-1B Visum ist vor allem bei amerikanischen Tech-Unternehmen sehr beliebt, die jährlich zehntausende Arbeitnehmer aus Ländern wie Indien oder China einstellen. Es ist nicht einfach, ein H-1B Visum zu beantragen und es kann außerdem ziemlich teuer sein. Abhängig von bestimmten Kriterien in Bezug auf den Arbeitgeber und anderen Nebenkosten wie z. B. Anwaltskosten, kann die Beantragung eines H-1B-Visums in manchen Fällen mehr als 5000 USD kosten. Diese Kosten müssen vollständig vom Arbeitgeber getragen werden.

Limit für 2022 erreicht

Das Limit von H-1B Visumanträgen wird vom US-Kongress festgelegt. Für 2022 liegt die Grenze bei 65.000 regulären Anträgen und 20.000 zusätzlichen Visa für bestimmte Kategorien von Arbeitnehmern. Diese Grenze für 2022 ist bereits erreicht. Das heißt nicht, dass die Zahl der Anträge außergewöhnlich hoch war. Anträge sind seit April 2021 möglich und ab dem 1. März 2022 können bereits Anträge für 2023 gestellt werden.

Die US Citizenship and Immigration Services (USCIS), die Abteilung der Bundesregierung, die für die Behandlung von H-1B Visumanträgen verantwortlich ist, hatte eigentlich Probleme damit, das Limit für 2022 zu erreichen. Normalerweise wird das Limit bereits nach der ersten Antragsrunde erreicht. Wegen der Coronapandemie hatten allerdings viele US-Unternehmen beschlossen, vorübergehend keine ausländischen Arbeitnehmer einzustellen. Das ist teilweise auch darauf zurückzuführen, dass in vielen Ländern die Empfehlung galt, so viel wie möglich von zu Hause aus zu arbeiten, wodurch Unternehmen weniger ausländische Arbeitskräfte benötigten. Hinzu kommt, dass einige Länder, in denen das H-1B-Visum beliebt ist, wie z. B. Indien, in den letzten Jahren höhere Löhne für Fachkräfte angeboten haben, sodass die Wahrscheinlichkeit, dass sie das Land verlassen, geringer ist. Aufgrund des Mangels an Visumanträgen musste das USCIS mehrere "Visum-Lotterien" (visa lottery) durchführen, um die maximale Anzahl an Anträgen zu erreichen.

In den USA arbeiten: Visum nicht immer notwendig

Das H-1B-Arbeitsvisum ist für Ausländer bestimmt, die bei einem US-Unternehmen beschäftigt werden. Reisende, die nicht beabsichtigen, für einen Arbeitgeber in Amerika zu arbeiten, können stattdessen prüfen, ob ein ESTA für ihre Reise ausreichend ist. Der Vorteil des ESTA besteht darin, dass es viel schneller erteilt wird als das Visum, und auch der Preis ist viel niedriger. Mit dem ESTA kann man u. a. mit amerikanischen Unternehmen verhandeln, Beratungsleistungen für einen amerikanischen Kunden erbringen und sogar Reparatur- oder Installationsarbeiten durchführen. Solange Sie nicht bei einem amerikanischen Arbeitgeber beschäftigt sind, kann ein ESTA für berufsbedingte Reisen verwendet werden.

Allerdings kommt nicht jeder für ein ESTA infrage. Voraussetzung dafür ist die Staatsangehörigkeit eines der Länder, die am Visa Waiver Program der USA teilnehmen. Die Gültigkeitsdauer eines ESTA ist kürzer als die eines Visums. Mit einem ESTA darf man sich höchstens 90 Tage in den USA aufhalten. Für einen langfristigen Arbeitsvertrag ist daher ein Visum erforderlich.

Bitte beachten Sie: Dieser Artikel aus unserer Rubrik „Aktuelles“ über das ESTA für die USA ist bereits älter als ein Jahr. Möglicherweise enthält er veraltete Informationen und Ratschläge, daher können wir für den Inhalt dieses Artikels keine Gewährleistung mehr bieten. Verreisen Sie demnächst und möchten Sie wissen, welche Regeln derzeit gelten? Lesen Sie dann alle aktuellen Informationen über das ESTA für die USA.

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