Artikel aus der Rubrik „Aktuell“ | | 16.03.2022 | ±3 Minuten Lesezeit

Malta läuft die Gefahr, vom US-amerikanischen Visa Waiver Program, auch bekannt als ESTA-Programm, ausgeschlossen zu werden. Der Grund hierfür ist, dass Malta sogenannte “Goldene Reisepässe” vergibt.

Reisepass im Austausch für Investitionen

Über die Vergabe sogenannter “Goldener Pässe” können Personen, die in Malta investieren, schneller einen Reisepass des Landes erlangen, als es auf normalem Wege möglich wäre. Kritiker meinen, dass man über diese Regelung zu einfach einen Reisepass erkaufen kann, ohne die strengen Bedingungen zu erfüllen, die für andere Personen gelten. Die Folge hiervon ist, dass solche Regelungen unter Kriminellen besonders beliebt sind, beispielsweise bei Menschenhändlern. Sie können so relativ einfach einen Reisepass erlangen, während das in anderen Ländern deutlich schwieriger sein würde. Malta ist nicht das einzige europäische Land mit “Goldenen Pässen”, denn auch Bulgarien und Zypern ermöglichen es, einen Reisepass auf diese Art zu erlangen. Die Europäische Union hat alle Mitgliedsstaaten aufgerufen, mit solchen Praxen zu stoppen. Bulgarien und Zypern teilten bereits mit, das Programm zu beenden, doch die maltesischen Behörden haben noch nicht hierauf reagiert.

ESTA in vielen Ländern begehrt

Die Zulassung zum begehrten Visa Waiver Program der USA ist für viele Länder ein großer Traum. Reisende aus Ländern, die an das Programm angeschlossen sind, brauchen kein Visum zu beantragen, wenn sie für einen Zeitraum von bis zu 90 Tagen in die USA reisen möchten. Anstelle davon können sie ein ESTA beantragen. Das ESTA ist nicht nur günstiger als ein Visum, sondern wird auch schneller genehmigt, oft noch am Antragstag. Hierdurch verringert sich auch der Druck auf die Botschaft des jeweiligen Landes, da für das ESTA kein Interview verpflichtend ist. Sobald das Online-Antragsformular ausgefüllt und die Kosten beglichen wurden, wird der Antrag bearbeitet.

Die Bedingungen für die Zulassung zum Visa Waiver Program sind sehr streng. Eine Bedingung ist, dass die Zahl der abgelehnten Visumanträge für die USA aus dem jeweiligen Land unter 3 % liegen muss. Des Weiteren muss das Land auch zustimmen, die persönlichen Daten der Reisenden mit den amerikanischen Sicherheitsdiensten zu teilen. Im Moment nehmen 40 Länder an dem Programm teil. Manche Länder, z. B. Israel, verhandeln bereits seit Jahren mit der US-Regierung, um an das Programm angeschlossen zu werden.

USA wollen nicht länger warten

Die USA scheinen nicht warten zu wollen, bis Malta und andere Länder mit dem “Goldenen Pass” Ihre Regeln anpassen. Zwei Abgeordnete des Kongresses haben einen Gesetzesvorschlag eingereicht, der es ermöglicht, Länder mit solchen Reisepassregelungen vom ESTA-Programm auszuschließen. Es ist deutlich einfacher ein ESTA zu beantragen als ein Visum, was die Einreise in die USA vereinfacht. Einer der Abgeordneten, die den Gesetzesentwurf eingereicht haben, sagt, dass vor allem Menschenhändler hart davon betroffen sein werden. Mit einem “Goldenen Pass” können Sie im Moment ganz einfach um die Welt reisen, da der “Goldene Pass” wie ein normaler Reisepass aussieht und funktioniert. Für die Ausländerbehörden ist es nahezu unmöglich zu erkennen, ob ein Reisepass über solch eine Regelung erteilt wurde.

Der Gesetzesentwurf schlägt auch eine Zusammenarbeit zwischen den USA und der EU sowie dem Vereinigten Königreich vor, um das visumfreie Reisen zwischen Schengenländern für die Besitzer eines “Goldenen Reisepasses” zu verhindern.

Bitte beachten Sie: Dieser Artikel aus unserer Rubrik „Aktuelles“ über das ESTA für die USA ist bereits älter als ein Jahr. Möglicherweise enthält er veraltete Informationen und Ratschläge, daher können wir für den Inhalt dieses Artikels keine Gewährleistung mehr bieten. Verreisen Sie demnächst und möchten Sie wissen, welche Regeln derzeit gelten? Lesen Sie dann alle aktuellen Informationen über das ESTA für die USA.

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